Tankkarten bei Insolvenz in Eigenverwaltung sicher managen

Tankkarten, beispielsweise von Anbietern wie UTA oder DKV, funktionieren wie Kreditkarten. Sobald diese Unternehmen von der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens erfahren, sperren sie oft die Tankkarten sofort. Darauf sollten Sie sich im Vorfeld gut vorbereiten.

Warum werden Tankkarten gesperrt?

Das Hauptproblem bei Tankkarten besteht darin, dass die Kraftstoffkosten nachträglich abgerechnet und bezahlt werden. Die Tankkarte funktioniert also wie eine Kreditkarte. Dadurch besteht für den Kartenbetreiber ein erhebliches Ausfallrisiko. Ein typisches Szenario: Die vorläufige Eigenverwaltung wird beispielsweise am 15. eines Monats angeordnet, die Abrechnung durch den Anbieter erfolgt jedoch erst am Monatsende durch Einzugsermächtigung von Ihrem Geschäftskonto. Die Betankungen vor der Eigenverwaltung dürfen aber nicht mehr bezahlt werden. Dies führt oft dazu, dass die Tankkarten fristlos gesperrt werden.

So vermeiden Sie Probleme mit Tankkarten in der Eigenverwaltung:

Je nach Tankvolumen gibt es unterschiedliche praktikable Lösungen:

1. Lösung bei geringem Tankbedarf:

  • Geben Sie Mitarbeitern für die Übergangsphase Bargeld mit oder bitten Sie sie, die Tankkosten zunächst privat auszulegen.
  • Alternativ erwerben Sie Prepaid-Tankkarten, z. B. Aral-Karten, die bis zu 200 € vorab aufgeladen werden können, um das Insolvenzrisiko zu vermeiden.

2. Lösung bei höherem Tankvolumen:

Organisieren Sie rechtzeitig vor Beginn des Insolvenzverfahrens einen neuen Tankkartenanbieter. Wichtig dabei: Nutzen Sie die neuen Tankkarten erst nach Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung (im Beispiel ab dem 15. des Monats). So entstehen dem neuen Anbieter keine insolvenzbedingten Zahlungsausfälle. Die Chance ist dadurch sehr hoch, dass der neue Tankkartenanbieter trotz Insolvenz die Karten weiterhin freigeschaltet lässt.

Handelt es sich bei dem insolventen Unternehmen um eine Spedition, ist das Tankkarten-Problem noch größer, weil darüber auch die Maut bezahlt wird. Um den neuen Tankkarten-Betreiber abzusichern, bieten Sie ihm an, einen Geldbetrag im Volumen eines Abrechnungs-Intervalls (z.B. zwei Wochen) als Sicherheit bei ihm zu deponieren.

Fazit

Wer seine Mobilität während der Insolvenz in Eigenverwaltung sicherstellen möchte, muss rechtzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen. Planen Sie voraus und sichern Sie Ihre Versorgung mit Kraftstoff, indem Sie noch vor dem Insolvenzantrag einen neuen Tankkartenanbieter beauftragen. Die Karten nutzen Sie aber erst, nachdem das Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren eröffnet hat.