Ein Bauunternehmer erkrankte an Burnout und musste seinen Betrieb vernachlässigen. Ohne Einnahmen und mit laufenden Verpflichtungen geriet er in Vermögensverfall. Der Schutzschirm retteet den Baggerbetrieb rettet sich mit Schutzschirm vor endgültiger Pleite.

Der Fall

Der Unternehmer betreibt einen spezialisierten Baubetrieb mit vier Mitarbeitern und drei droßen Baggern. Er hatte dieses Unternehmen bis Mitte 2013 zusammen mit seiner Ehefrau geführt. Aufgrund ehelicher Zerrüttung verließ die Ehefrau den Ehemann und den Betrieb völlig überraschend von einem Tag auf den anderen. Weil der betriebswirtschaftliche Teil des Unternehmens bisher ausschließlich von der Ehefrau geführt wurde, blieben diese Aufgaben vorrübergehend liegen und der Unternehmer war während dieser Zeit nur eingeschränkt arbeitsfähig.

Ende 2013 überwand der Unternehmer seine Lebenskrise und machte sich an die Aufarbeitung der liegen gebliebenen Aufgaben. Hierzu richtete er im Betrieb eine Planstelle für Buchhaltung ein. Inzwischen sind die Rückstände aufgearbeitet und das Unternehmen arbeitet wieder rentabel. Die vorübergehend verminderte Arbeitsfähigkeit des Unternehmers hinterließ jedoch eine Liquiditätslücke die der Unternehmer aufgrund unerwarteten Schlechtwetter-bedingten Baustopps während des Winters 13/14 aus eigener Kraft nicht mehr bewältigen kann. Aus diesem Grund ist Insolvenzantrag in Eigenverwaltung geboten. Zahlungsunfähigkeit im Sinne des §17 InsO ist eintreten.

Insolvenzursache

Das Unternehmen bewegt sich in einem konstanten, nahezu schwankungsfreien Markt für Gleisbau und Gleisbau-Reparaturen. Es ist zu erwarten, dass der einzige Auftraggeber Deutsche Bahn AG über Jahrzehnte hinaus konstant Gleisbau Reparatur-Arbeiten an spezialisierte Subunternehmer vergeben wird. Ein Rückgang von Aufträgen ist nicht zu erwarten. Die Deutsche Bahn AG befindet sich in einem Investitionsrückstau und für Gleisreparaturarbeiten wurden seitens des Bundesverkehrsministeriums zusätzliche Mittel freigegeben. Es ist auch nicht zu erwarten, dass der Unternehmer aufgrund zunehmenden Wettbewerbs vom Markt verdrängt wird. Die Tätigkeit des Unternehmers ist von zahlreichen Genehmigungen und Anforderungen abhängig, die nicht ohne weiteres zu erhalten sind.

Auch gibt es für das Bedienen dieser spezialisierten Zweiwegebagger nur eingeschränktes und sehr gefragtes Personal. Das Personal ist von der Deutschen Bahn AG aufwändig geschult und vom Eisenbahnbundesamt zertifiziert.Der Unternehmer ist bei seinem Auftraggeber bestens eingeführt und für seine qualitativ hochwertigen Arbeiten und Zuverlässigkeit bekannt und geschätzt. Es kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit prognostiziert werden, dass der Unternehmer konstant über Jahrzehnte hinweg auskömmliche Aufträge erhalten wird. Eine Analyse der Ertrags- und Kostensituation zeigt, dass die sanierte Unternehmer in Zukunft konstant in der Gewinnzone wirtschaften wird.

Sanierungskonzept

Das Sanierungskonzept besteht insbesondere aus folgenden Maßnahmen:

  • Der Unternehmer arbeitet bereits seit längerer Zeit an der Sanierung seines Unternehmens und hat hierzu eigens einen erfahrenen Buchhalter eingestellt. Dieser hat zumindest buchhalterisch alle Lücken wieder aufgeholt und das Unternehmen verfügt über eine geordnete Datenstruktur, was eine hervorragende Ausgangslage für die Sanierung darstellt.
  • Strategische Neuausrichtung: Eine Neupositionierung des Unternehmers im Markt und Neuausrichtung der strategischen und strukturellen Hebel zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit ist nicht erforderlich.
  • Operative Restrukturierung: Nach eingehender Kosten-Analyse wird der Unternehmer alle Potenziale in Umsatz und Kostenstrukturen zur signifikanten Ergebnisverbesserung nutzen. Geplante Maßnahmen sind beispielsweise:
    Stopp von Liquiditätsabflüssen zur Kreditrückführung, Liquiditätsfreisetzung durch Verkauf des Betriebsgrundstücks
    Kosteneinsparungen, Kündigung unrentabler Verträge
  • Der Unternehmer wird die Vorteile dieses insolvenzrechtlichen Sanierungsverfahrens zu nutzen wissen, um Rohertragsmaßnahmen, die Senkung von Personal- und Materialkosten sowie die Anpassung von Standortstrukturen besonders liquiditätsschonend durchzuführen.
  • Die insolvenzrechtliche Sanierung wird insbesondere auch zu einem sofortigen Stopp von Liquiditätsabflüssen für Kreditrückführung jeder Art führen, was zu einer sofortigen Konsolidierung des Unternehmers führt.
    Das Ziel dieser Sanierung ist es, die Firma des Unternehmers zu restrukturieren und zu erhalten. Dies wird auch ohne weiteres gelingen, nachdem die Entschuldung mittels Insolvenzplans erfolgreich durchlaufen ist.

Ergebnisse der Eigenverwaltung

  • Verfahrensdauer 14 Monate
  • Unternehmen bleibt vollständig erhalten, kein Verlust von Aufträgen
  • Verschuldung vor Antragstellung: 681.000 €
  • Einigung mit Gläubigern im Insolvenzplan auf Quote 8,4 %
  • Schuldenverzicht 92% 92%
  • Quote des Insolvenzplans 8% 8%
  • Fortführungswahrscheinlichkeit für die nächsten 3 Jahre 90% 90%

Herr Franzke hat das Verfahren stringent und erfolgreich durchgeführt. Alle wichtigen Fragen wurden umgehend persönlich erörtert und geklärt. Man ist als Mandant bei Herrn Franzke in kompetenten Händen und fühlt sich gut beraten.

Kommentar des Mandanten

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